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Detox ist als Entgiftung bekannt wie durch Fasten, Diäten oder Ernährungsumstellungen. Es trägt dazu bei, den Körper zu entgiften, Schlacken zu lösen und nebenbei hat es auch noch den positiven Effekt, ein paar Pfunde purzeln zu lassen. Beim Digital Detox verzichten Menschen für einen bestimmten Zeitraum auf elektronische Geräte wie Handys, Laptops, Tablets oder Computer. Du gehst offline und entziehst Dich der permanenten Erreichbarkeit. Wozu das Ganze? Heutzutage leben wir in der ständigen Angst etwas zu verpassen, sind informationssüchtig oder sind aus reinem Pflichtgefühl immer präsent. Das Handy ist stets griffbereit, die E-Mails und SMS haben wir im Blick. Doch ständige Erreichbarkeit kann krank machen. Durch den Druck und den Zwang immer erreichbar sein zu müssen, kann es zu Schlafstörungen, Erschöpfung, Depressionen oder Überlastung kommen. Das geht aus dem iga.Report 23 der Initiative Gesund und Arbeit hervor.

1.500 Zugriffe auf das Smartphone pro Woche

Das soll der normale Durschnitt sein, den wir jede Woche mit dem Smartphone verbringen – täglich sind das 214 Zugriffe. Für uns das normalste der Welt. Die Arbeitswelt hat sich stark gewandelt. Während Handwerksberufe immer mehr aussterben, werden neue Jobs im digitalen Zeitalter geschaffen. Der Trend geht zu neuen Technologien, Flexibilität und ständiger Erreichbarkeit. Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben vermischen sich. Unser Umfeld ist es gewohnt, digital sofort eine Antwort zu erhalten. Die meisten Deutschen nehmen das Smartphone abends mit ins Bett. Die letzte E-Mail wird geschrieben, die erste wird morgens noch vor dem Verlassen der Wohnung beantwortet. Wir leben in einer modernen Arbeitswelt. Ich selbst bin kein Ausnahmefall, doch verteufle ich unsere moderne, flexible Arbeitswelt nicht. Im Gegenteil: Ich selbst bin Onliner aus Leidenschaft, Herzblut-Bloggerin, beruflich wie auch privat, und liebe meinen Job. Doch auch Auszeiten sind wichtig. Somit befand ich mich vor kurzem an einem besonderen Ort, der kaum mit Worten zu beschreiben ist. Die unglaubliche Schönheit, die heilsame Ruhe und pure Idylle ließen mich den Alltag vergessen. Die Rede ist von der Nordseeinsel Juist.

Vorher eine kleine Anekdote aus meinem Leben

Beim Joggen habe ich stets mein Smartphone dabei. Zum einen höre ich damit Musik. Zum anderen nutze ich gleichzeitig die App Runtastic. Irgendwann passierte DAS, was zu erwarten war. Das Handy fiel aus der Tasche, mit dem Display auf den Asphalt-Boden. Sofort kriegte ich Herzrasen, Schnappatmung und der Schweiß triefte mir nur so runter und das lag nicht an meinem Ausdauertraining. Nicht nur, dass das Display komplett zersplittert war, die Festplatte war mit sämtlichen Daten darauf ebenfalls zerstört. Verzweiflung und Panik machten sich bei mir breit. Als Onliner und speziell als Blogger ist man stets online. Überspitzt formuliert und mit einem kleinen Augenzwinkern, statt einem „Hallo“ zur Begrüßung, fragen Blogger erst einmal nach dem WLAN-Code. Panisch rief ich also meinen Mobilfunkanbieter an. Es sollte eine Woche dauern bis ich wieder ein Smartphone hätte. Die ersten zwei Tage waren blanker Horror. Ich machte mir stets Gedanken, da ich weder für Kollegen oder Arbeitgeber, noch für Leser und Co. erreichbar war. Nach vier Tagen legte sich das und ich war völlig entspannt. Ja, das Leben geht auch ohne Smartphone weiter und nein, es stresste mich nicht mehr. Im Gegenteil, ich empfand es als eine Wohltat. Ich fühlte mich nicht mehr unter Druck gesetzt, da ich dachte: „Kann ja nichts dafür, dass ich nicht erreichbar bin.“

Die Moral von der Geschichte?

Selbst Verantwortung übernehmen und Grenzen ziehen! Wer den Kollegen und Arbeitgebern vermittelt, stets erreichbar zu sein, wird halt auch in seiner Freizeit kontaktiert. Verpflichtet ist jedoch keiner. Digital Detox ist ein gutes Mittel zur Stressreduktion, Kreativität zu fördern und um die Produktivität wieder zu steigern. Nicht umsonst wird dazu geraten, einen Spaziergang zu machen oder einfach aus dem Fenster schauen und dabei den Gedanken freien Lauf zu lassen. Jeder Anfang ist schwer! Wie wäre es, zweimal in der Woche abends nach der Arbeit laptop- und handyfrei zu machen? Wem es wirklich schwer fällt, Anbieter bieten sogar spezielle Digital Detox Camps an. Hier erlernst Du Strategiekonzepte für einen Offline-Modus und nimmst eine regenerative Auszeit in der Natur. Doch es gibt auch Hotels, die keinen Internetzugang anbieten und fernab von der „Zivilisation“ sind, so dass die Erreichbarkeit mit Smartphone erschwert wird.

Meine perfekte Auszeit…

…heißt Juist! Juist wird auf Plattdeutsch auch Töwerland genannt – Zauberland. Das trifft es ziemlich genau. Vom ersten Augenblick an zog mich die Insel in ihren Bann und verzauberte mich mit ihrer atemberaubenden Natur und den endlosen Sandstränden. Weit und breit kein Lärm und keine Autos. Ja, die Insel ist komplett autofrei. Der Transport geschieht durch Pferdekutschen. Und jetzt der Clou: Ein spezieller Service der Kurverwaltung Juist ist Digital Detox. Beim Ankommen kannst Du Dein Handy abgeben und bekommst es erst beim Verlassen der Insel wieder. Weitere herausragende Merkmale sind für mich:

  • die unsagbare Stille.
  • die Abschottung vom Alltagsstress, denn hier ticken die Uhren anders.
  • die nicht vermeidbare Entschleunigung, die auch bei Dir einsetzen wird.
  • Juist ist der sonnenreichste Ort Niedersachsens.
  • die Insel ist nur bei Flut mit dem Boot zugänglich, somit findet bei Abfahrt schon die Abgrenzung statt.

Auszeit auf Juist

Wie ist das bei Dir? Fällt es Dir leicht auf digitale Medien verzichten? Wie suchst Du Dir Deine Auszeiten?

 

 

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